Samstag, 4. September 2010
Zu viel Elend, zu wenig Hilfe
Zwar nicht mitten in der Nacht, aber etwas, was mich seit einiger Zeit beschäftigt. Ich war nur immer zu müde, um mir auch noch nachts so viele Gedanken zu machen, dass ich nicht einschlafen konnte.

Jeden Tag wenn ich in der Stadt unterwegs bin, egal in welcher, sehe ich Obdachlose. Alle wollen sie Geld, aber ich habe nie genug, um jedem etwas zu geben. Sie tun mir leid und ich bekomme jedes Mal ein schlechtes Gewissen. Auch wenn ich nichts dafür kann und als Schülerin ohnehin nicht genug Geld habe, um jedem zu helfen. Nur jedesmal kommt der Gedanke auf: Was, wenn ich nie genug Geld habe? Wer weiß schon, wie die Zukunft aussieht. Vielleicht ende ich auch eines Tages unter der Brücke und muss auf das Mitleid von meinen Mitmenschen hoffen. Das, wie ich weiß, leider nicht sehr stark ausgeprägt ist in dieser Gesellschaft. Wirklich, unsere Gesellschaft geht vor die Hunde, praktisch jeder macht sich Sorgen um seine Zukunft (zumindest solche, die weitreichend genug denken, um in ihren Gedanken in der Zukunft anzukommen) und eigentlich versteht doch keiner, was los ist, oder? Krise, ja oder nein. Geldprobleme ja, aber sparen mussten wir ja schon immer. Arbeitslosigkeit, nimmt zwar ab, aber wer garantiert mir, dass das für mich auch gilt?

Ein kleines bisschen Sicherheit kann doch nicht zu viel verlangt sein, oder? Großer Erfolg wäre natürlich toll, aber muss nicht unbedingt sein. Aber ein "normaler" Lebensstandard wäre eben schon nicht schlecht.
Nur, wie bekommen?
Keiner weiß bescheid, so machtes zumindest den Eindruck. Und ich habe sowieso keinen Plan. Kein Wunder also, dass ich mich fürchte. Davor, mit Abitur aber ohne Studienplatz dazustehen. Oder davor mit abgeschlossenem Studium, aber ohne Arbeit dazustehen. Oder davor mit Arbeit aber ohne Haus oder Wohnung dazustehen. Oder davor mit Haus oder Wohnung, aber ohne Arbeit dazustehen. Oder davor alles, nur keine Familie, zu haben.
Niemand kann mir garantieren, dass ich ein sicheres Leben führen kann. Mit Arbeit, Haus, Garten und Familie. Erfolg. Sicherheit. Geld. Familie. Freude. Glück.

Nur eine klitzekleine Sicherheit, Herr Staat. Das würde ich mir wünschen.

Damit verabschiede ich mich für heute
<3

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Das mit der Sicherheit ist leider so eine Sache. Die kann dir niemand geben. Der Herr Staat schon gar nicht.
Das einzige was du machen kannst, ist daran zu glauben, dass du es auf die Reihe kriegen wirst und auch bei Rückschlägen immer wieder weitermachen.
Was natürlich allgemein hilft, ist sich ein gutes Abitur zu sichern (ich weiss, leichter gesagt als getan) und dann ein Studium zu absolvieren, welches auch eine Zukunft hat.
Alles weitere wird sich zeigen. Aber solange du den Willen hast, wirst du auch einen Weg finden, denke ich. Schliesslich funktioniert es bei Milliarden anderen auch. Halt immer einen Plan B bereit und sei dir für nichts zu schade, dann wird das schon.

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Ich kann da sopravvivere voll zustimmen.
Der Herr Staat gibt dir keine Sicherheit. Und ein Plan B ist immer gut.
Eigentlich stelle ich mir die gleichen Fragen wie du, aber ich habe keine Angst davor. Glaub an dich, dass du das schaffst, was du willst. An jemanden glauben hat viel mit vertrauen zu tun. Vertraust du dir? Traust du dir zu, das Leben so zu meistern, wie du es möchtest? Glaubst du, vertraust du darauf, dass es Menschen gibt, die dich auffangen, wenn du fällst, wenn du es mal nicht schaffst?
Glaub an dich. Viele, viele Menschen tun es und schaffen es. Es läuft nicht immer alles perfekt im Leben. Aber wer hinfällt, sollte auch wieder aufstehen.
Du kannst es auch schaffen.

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